Bei diesem
Denkmodell versucht man, auf andere Gedanken zu kommen, also weg von
dem Problem zu kommen, wird aber immer wieder davon angezogen.
Eine Analyse
oder gar Lösung des Problems ist hier auch überhaupt nicht
möglich, denn man will ja von ihm weg.
Als Beispiel
fällt mir hier der Liebeskummer ein. Man versucht, nicht an die
andere Person zu denken, und unternimmt irgendetwas. Man geht zum
Beispiel Kaffee trinken. Da man aber mit dem geliebten Menschen schon
mal in diesem Café war oder auch nur daran vorbeigegangen ist,
landen die Gedanken wieder bei der Person. Die Anziehungskraft ist
einfach zu stark. Auch nur die kleinste Kleinigkeit reicht dann schon
aus, um die Gedanken wieder auf den Liebeskummer zu richten.
Nicht, dass
mir jemals so etwas passiert wäre, aber ich kenne jemanden persönlich
sehr gut, dem das schon so ging :-)
Das Problem ist einfach zu schön, die Vorteile der Schmerzen
sind auch zu groß. Denn schließlich kann man sich so richtig
schön in Selbstmittleid baden und bekommt überall Mitgefühl,
also Zuneigung, und damit das, was einem gerade fehlt.
Das Problem
anzugehen würde das ja alles wegnehmen. Die Vorteile, das Problem
zu lösen, scheinen also eher ein Nachteil zu sein. Für einige
Zeit ist dieses Denkmodell sicherlich in Ordnung, das Problem ist
einfach noch nicht reif. Doch auf Dauer kommt man nicht darum herum,
es doch anzugehen. Nach einer gewissen Zeit geht man nämlich
den Freunden mit dem Selbstmittleid auf den Geist und bekommt auch
kein Mitgefühl mehr, sondern Ablehnung, um bei dem Beispiel des
Liebeskummers zu bleiben.
Mit einer
nützlichen Einstellung kann man sich viele Schmerzen und Enttäuschungen
ersparen.